8. Jan. 2020 – Hostel Sato Buenos Aires

Als ich im Oktober für ein paar Wochen im Hostel SATO in „Buenos Aires“ nächtigte, wurde ich vom Manager angefragt, ob ich nicht Lust hätte hier zu arbeiten. Das Hostel (obwohl eines der günstigsten) gefiel mir sehr gut. Und die Crew war super. Meeeeega coole Leute. Also sagte ich für den Dezember zu.
Ich wollte unbedingt mehr Zeit in dieser tollen Stadt verbringen. Es läuft so unglaublich viel und gibt noch viel mehr zu sehen. Dazu kommt, dass ich sehr viele Freunde in der Stadt habe, welche ich schon seit langem besuchen wollte.

Leider traf mich drei Mal die Woche die Nachtschicht an der Reception. Donnerstag, Freitag und Sonntag. Samstags war ja sowieso immer Party angesagt 🙂 Somit lohnte es sich auch nicht für den Rest der Woche den Rhythmus umzustellen. Ich lebte also vor allem in der Nacht. Dem bin ich ja grundsätzlich nicht abgeneigt, aber ich wollte halt auch tagsüber einige Ausflüge machen und Freunde treffen, was halt dann eher etwas zu kurz kam. An der Rezeption hat man tagsüber auch viel mehr Kontakt zu den Gästen. Nachts sieht man sie hauptsächlich weggehen und dann kommen sie bis es hell wird einer nach dem anderen besoffen zurück. Das Hostel befindet sich im Zentrum von Palermo, einem schicken Shopping-, Lifestyle- und Ausgehviertel. Da läuft immer etwas.

Man erlebt auch häufig etwas heikle Situationen von komischen Leuten, die mitten in der Nacht ein Bett suchen und halt evtl. auch die Kasse ausrauben wollen. Die lässt man dann besser nicht rein.
Oder weinende Mädchen, die von einem Typen verarscht wurden und für diese man dann Hobbypsychologe spielen darf.
Ooder die Besoffenen machen viel Lärm und Dreck und man muss sie mit Fingerspitzengefühl und Überlistungsgeschick ins Bett schicken.
Oooder ein junger Schwede (erste Nacht in Südamerika) wurde im Mehrbettzimmer von einem warmen Bruder an seinem besten Stück betatscht und belästigt und ich musste eine Lösung finden, um den jungen Schweden in ein anderes Zimmer zu verlegen.
Oooooder es kann schon auch mal zu einer Schlägerei kommen, wenn die Hormone von zwei Typen unter starkem Alkoholeinfluss hochkommen. Da musste ich schon auch sehr handgreiflich mit zupacken, um den Kampf zu beenden. Da habe ich auch ein paar blaue Flecken davongetragen und der Türrahmen der Eingangstür wurde herausgerissen. Aber um 7 Uhr morgens, war die Situation dann gelöst und die beiden Streithähne ins Bett gebracht.

Also es wurde einem nie langweilig während der Nachtschicht 😉
Die restlichen Nächte hatten wir immer Aktivitäten mit den Gästen. Die Beliebteste war das „Asado“ (BBQ) auf der riesigen Dachterrasse. Das war immer ein Highlight und man konnte sich den Bauch mit bestem Fleisch vollstopfen.

Neben der intensiven Zeit im Hostel schaffte ich es dann doch noch einige Freunde zu besuchen.
So unter anderem Vicky, bei welcher meine Mutti und ich vor 3 Jahren mit zum Oster-BBQ bei ihrer Familie eingeladen waren (siehe Artikel: 18. April 2017 – Buenos Aires).
Und auch Micky Danger mit welchem ich vor 3 Jahren in Mendoza für 6 Monate zusammengearbeitet habe. Ich lernte hier seine Familie und sein Viertel „Villa Ballester“ kennen. Sehr interessant.
Aber dann ging Anfangs Januar die verrückte Zeit in der Hauptstadt Argentiniens leider auch schon wieder zu Ende.

Ich habe während der Zeit ganz tolle Leute im Hostel kennengelernt. Es war wieder einmal eine prägende Zeit. Und die Crew ist mir sehr ans Herz gewachsen. Wir lebten ja auch wie eine Familie zusammen, verbrachten Weihnachten und Sylvester miteinander.

Gaaaaaaaaanz tolle Freunde habe ich hier gefunden und es viel mir wirklich schwer diese Hostel SATO Familie wieder zu verlassen.
Muchas gracias Familia SATO para todo el tiempo, la amistad y los momentos hermosos en loco Palermo 😉

30. Nov. 2019 – Provinz Buenos Aires

Nach ein paar Tagen in „Buenos Aires“ war es nun an der Zeit mich wieder mal um mein Motorrad zu kümmern. Ich fuhr also in die Provinz nach „Alberti“ zu meinem guten Freund Raba, welcher sich um mein Baby gekümmert hatte während ich in Chile war.
Zuerst war ein Motocross Rennen angesagt mit einem gigantischen BBQ. Den ganzen Samstag Sonne, Motorradaction, Bier und unglaublich viel Fleisch 🙂

Die Woche darauf machte ich zuerst mein Mopet wieder flott und testete es ausgiebig.
Uuuuuuund läuft 🙂
Tagsüber arbeitete ich in der Werkstatt, reparierte Motorräder und sortierte alle Schrauben und Kleinteile, welche sehr chaotisch in ein paar grossen Kisten aufbewahrt wurden.

Da das Visum meiner Tornado demnächst ablaufen würde, musste ich das Land kurz verlassen. Dafür konnte ich ins nur 400 km entfernte Uruguay fahren.
Unterwegs machte ich halt in „Chivilcoy“ und besuchte Juan (bei ihm war ich im März in Cordoba zu Besuch, siehe Artikel: 22. März 2019 – Juans Container) und seine Familie auf seiner Farm und genoss ein BBQ im Clubhaus des Paraglide Gelände. Hier fliegen sie mit Gleitschirmen und auf dem Rücken einem Motor mit Propeller geschnallt. Super geil. Der eine Grossbauer fliegt damit jeweils herum und kontrolliert den Fortschritt der Arbeit seiner Angestellten. Hahahaha.
Leider war das Wetter nicht gut zum Fliegen, sonst hätte ich mitfliegen können.

Ein kurzer Abstecher zu Tito’s Hühnerfarm lag auch noch drin, wo ich einen Crashkurs in der Hühnerproduktion erhielt und ein gefrorenes Bierchen zum Sonnenuntergang. (Tito kenne ich vom Motocross Weltcuprennen, siehe Artikel: 8. März 2018 – Motocross Weltcup)

Weiter ging es nach „Rawson“ zu Nico (ihn kenne ich ebenfalls vom Weltcuprennen).
Da war eine riesiges BBQ angesagt mit seinen Freunden und dann genoss man noch einige Absacker in der Dorfbar mit der wilden Dorfjugend 🙂

Am nächsten Tag fuhren wir mit seinen Motocross-Motorrädern auf den Ländereien in der Region umher. Absolut traumhaft. Ähnlich wie bei uns aber viiiel grösser und man kann überall mit dem Motorrad über Kies und Dirtroads brettern. Action pur.
Am Abend waren wir noch zum Geburi eines Freundes geladen. Super coole Jungs und nur Jungs. In weiten Teilen Argentiniens, ist es mittlerweile so, dass Männer und Frauen getrennt die Abende verbringen und sich die Paare dann nur hin und wieder fürs physische „Liebemachen“ treffen. Der Feminismus hat hier ganz klar des Machismos eingeholt und zieht sogar daran vorbei.

Kurz bevor ich dann weitermusste, kam noch Nicos Tante, welche beim lokalen Radio arbeitet, vorbei. Da in „Rawson“ nur alle ca. 50 Jahre ein Schweizer verweilt, wollte sie unbedingt ein Interview haben. Das war ganz lustig und interessant und zog sich ganze 40 Minuten hin.
Wer etwas Spanisch versteht, kann es sich hier anhören:

OK. Sie schreibt, dass ich 45 Länder mit dem Motorrad bereist hätte. Es waren natürlich nur 5.
Und im Interview sage ich, dass die Mittelschicht in der Schweiz bei 90% liegt. Ich wollte aber eigentlich 70% sagen 🙂

Danach musste ich aber wirklich weiter. Ich fuhr über die Grenze nach „Frey Bentos“ und suchte mir ein Plätzchen, um mein Zelt aufzuschlagen. Zufällig fand ich eine Familie, welche ein wunderschönes Stück Land mit einen Privatstrand am Fluss hatte. Dort durfte ich im Zelt umsonst übernachten.

Am Tag darauf ging es wieder nach Argentinien und so ziemlich genau in der umgekehrten Reihenfolge der Stopps, reiste ich zurück nach „Alberti“. Dort stellte ich mein Bike erneut bei Raba ein und fuhr mit dem Bus nach „Buenos Aires“ wo ich den Dezember über, arbeiten sollte.

28. Nov. 2019 – Neuer Aufkleber

Wenn man mit einem Fahrzeug unterwegs ist, gehört es auch dazu, dass man Visitenkarten oder Aufkleber hat und diese mit den Reisebekanntschaften austauscht.
Meine erste Ladung Aufkleber von 2017 ist nun verbraucht.
Also kreierte ich einen Neuen.
Diese liess ich hier in Alberti drucken und ich bin super happy damit 🙂

17. Okt. 2019 – Shisha zum Abschied

Nun hatten wir genau noch einen Tag zusammen. Wir zogen nochmals zu Fuss los um das Viertel „La Boca“ mit dem Fussballstadion zu erkunden.
Naja. Das Viertel hat mir noch nie wirklich gefallen und Fussballfan bin ich auch nicht. Es ist extrem touristisch und überhaupt nicht schön oder speziell, ausser ein paar lieblos in allen möglichen Farben gestrichenen Häuserfassaden und dem riesigen Betonklotz welches sie „Stadion“ nennen.
Viele Einheimischen sagen auch sarkastischer Weise: „Man sollte eine Bombe in La Boca zünden“
OK. Aber wenigsten haben wir es abgehackt 🙂

Am Abend fanden wir dann im Viertel „Palermo“ einen leckeren Shawarma Laden wo wir zur Feier des Tages sogar Shisha rauchen und ein, zwei Fernet mit Cola geniessen konnten bevor Äxel dann am nächsten morgen früh zum Flughafen musste um seine Rückreise anzutreten.

Danke für deinen Besuch Äxel. Es war eine strenge, intensive und super Zeit mit Dir. Einfach genial.

15. Okt. 2019 – Iguazu und Fernet

Am nächsten Morgen in „Buenos Aires“ angekommen, zogen wir zu Fuss los, obwohl es stark geregnet hatte und ungewohnt kühl war. Wir legten viele Kilometer zurück und besuchten unter anderem das „Centro Cultural Kirchner“, „Puerto Madero“, „Plaza de Mayo“, „Casa Rosada“, einen Pre-Karnevals Umzug, den Obelisco und vieles mehr. Zum Schluss gab es dann Kellerbier in der Kellerbar. Fast wie in der Schwändi in Bauma 😉

Tags darauf war der Friedhof „Cementerio Recoleta“ an der Reihe, bevor wir dann direkt zum Flughafen marschierten und nach einem standartmässig cremigen Amarula nach „Iguazu“ flogen.
Für mich ist es schon das zweite Mal. 2017 war ich mit meiner Mami hier (siehe Artikel: 27. April 2017 – Iguazu Fälle).

Ausnahmsweise gingen wir mal früh ins Bett um am nächsten Morgen mit dem ersten Bus zum Nationalpark der „Iguazu Wasserfälle“ zu fahren. Auch dieses Mal waren die Fälle einfach wieder überwältigend. Ein Naturwunder das seines Gleichen sucht.
Nach diesem feuchtfröhlichen Erlebnis, war bereits das nächste an der Reihe. Wir setzten uns beim Aussichtspunkt zum Dreiländer-Eck hin, wo man über das Flusstriangel nach Brasilien und Paraguay rüber sieht und genossen ein Fläschchen Argentinischen Nationaldrink 🙂

Als wir gegen Abend zurück in Hostel kamen, mussten wir leider feststellen, dass jemand unsere Schliessfächer aufgebrochen und uns Bargeld geklaut hatte. Wir haben sofort diverse Gäste, Crew und Besitzer zur Rede gestellt, aber leider war dies erneut ein typisch südamerikanisches Delikt.
Keiner hat was gesehen, keiner ist verantwortlich, keiner kann was dafür, und trotzdem ist die Kohle weg. Das hat unseren tollen Tag doch leider etwas getrübt. Wir wechselten natürlich das Hostel und versuchten uns etwas abzulenken. Dafür fanden wir auch die richtige Medizin: Ferneeeeet 🙂

Nach einem kurzem aber intensiven Schlaf, nahmen wir den (fast) ersten Bus rüber auf die brasilianische Seite, um die Wasserfälle in unserem 3D Vorstellungsvermögen auch noch zu komplettieren. Wir mussten uns zwar etwas beeilen, da wir am selben Tag nach „Buenos Aires“ zurückflogen aber für ein brasilianisches „Acai“-Eis hats noch gereicht.

Und zur Feier des Tages, konnte Äxel noch mit einer Polizistin einen Schweizer Polizei Batch mit einem Argentinischen tauschen. Da war doch der Diebstahl vom Vortag dafür schon fast wieder vergessen 😉

11.Okt. 2019 – Vino und Motocross

Die Strecke „Santiago de Chile“ nach „Argentinien“ ist eine meiner liebsten Busreisen in Südamerika. Über die Grenze und den Pass „Cristo Redentor“ hoch in den Bergen und dann runter durch „Uspallata“ bis nach „Mendoza“. So, kriegte Äxel einen überwältigten Eindruck der gewaltigen Gebirgskette.
Eine Landschaft wie man sie selten findet.

In „Mendoza“ machten wir natürlich die „Wine & Ride“ Tour, mit dem Fahrrad durch die flachen Weinlandschaften und Degustationen in verschiedenen Kellereien. Wenn der Wein passt, kann man auch immer noch ein Fläschchen dazukaufen, was eigentlich fast immer der Fall ist bei den Argentinischen Weinen. Die sind so lecker und günstig…. Ein wahres Weinparadies 🙂

Mit dem Bus fuhren wir die nächsten Tage dann nach „San Juan“ zu meinem Mechaniker-Kumpel Gabriel wo ich schon mehrere Monate gelebt und gearbeitet habe. (siehe Artikel: 11. Feb. 2019 – San Juan)
Die Wiedersehensfreude war riesig und natürlich, wie so üblich in einer Werkstatt hier drüben, kamen in kürzester Zeit viele Freunde vorbei zum Mate trinken und quatschen.

Später machten Äxel, Gabriel und ich uns auf zur Motocross Piste. Wir verbrachten dann einen adrenalingeladenen Nachmittag auf den Motorrädern in der gewaltigen, trockenen Wüstenlandschaft und fuhren hoch bis zu den Stauseen, welche „San Juan“ mit Wasser versorgen.

Am Abend war dann selbstverständlich BBQ mit allen Freunden angesagt, wie jeden Donnerstag (das habe ich natürlich extra so geplant ;-))
Es war auch noch ein Schwatz drin mit dem offiziellen Moderator des Senders „FOX Sports Latinamerica“. Also es war viel mehr ein Monolog seinerseits. Der Typ war nicht zu bremsen. Hahaha
Aber ein gut gemixter „Fernet“ machte es erträglich 🙂

Der hier sogenannte „Fernet“ besteht aus Fernet Branca, Coca-Cola und viel Eis und ist der Argentinische National Drink. Im Gegensatz zum sehr bitteren Shot welcher so in Europa getrunken, aber von fast niemandem richtig gemocht wird, ist der Drink mit Cola und Eis sehr lecker und erfrischend und wird hier in der Gruppe, meist aus einem Krug oder einer abgeschnittenen PET Flasche, in Unmengen vernichtet.

Am nächsten Tag machten wir noch eine Stadtrundfahrt mit dem Fahrrad und gegen Abend mussten wir auch schon weiter mit dem Übernachtbus nach „Buenos Aires“.

7. Okt. 2019 – TV Bauma zum Dritten

Vor kurzem hat mich Äxel, ein guter Freund vom TV Bauma angerufen, gefragt wo ich mich so rumtreibe und ob er mich besuchen könnte. Wir haben dann zusammen beschlossen, dass es eine gute Idee sei und schon eine Woche später habe ich ihn vom Flughafen in „Santiago de Chile“ abgeholt 🙂

Das war meega cool Äxel wieder zu sehen. Zwar super spontan und ich musste vieles umstellen, aber das bin ich mich ja gewohnt.
Wir zelebrierten unser Wiedersehen natürlich ausgiebig und das an einem BBQ in Johnny’s Werkstatt.
Zum Abendessen machten wir dann spontan, improvisiert in Claudias Haus ein Fondue auf dem Grill mit ihrer Familie. Das war mal ein kulinarischer Chilenisch-Schweizer Willkommenstag 🙂

Die nächsten Tage zeigte ich Äxel die Sehenswürdigkeiten der Stadt führte ihn in die lokalen Gepflogenheiten ein und wir bauten noch das letzte Möbel für Claudia zusammen.
Natürlich durfte auch ein Besuch bei Ivan im Hostel „Ventana Sur“ nicht fehlen.
Äxel konnte es kaum glauben, dass man hier locker 2-3 kleinere bis riesige BBQs pro Woche organisiert. Hehe.

Natürlich durfte ein Mitttagessenn im Restaurant „La Piojera“ nicht fehlen. Da gibt es traditionelles chilenisches Essen in einem sehr ländlichen Ambiente. Es ist eher etwas verkommen und riecht nicht unbedingt angenehm. Das liegt auch daran, dass man schon mittags den gefürchteten „Terremoto“ Drink (Erdbeben) in rauen Massen vernichtet. Da ist ein Halbliter Becher mit Eis gefüllt und viel Schnaps übergossen. Der Volksmund sagt: „Einer ist OK, zwei ist man voll und bei dreien erliegt man einem Alkohol-Zucker-Schock“. Da wir eine sehr lustige Truppe am Tisch waren, zusammengewürfelt aus zwei experimentierfreudigen Schweizern, einheimischen Chilenen und zwei verrückten „Mapuche“ (Uhreinwohner, aus dem Süden Chiles) welche man vor lauter Zuckerschock kaum noch verstehen konnte :-), vergassen wir etwas die Zeit. Als wir dann gefühlt spät nachts das Lokal schwankend verliessen und die Sonne immer noch schien und die Uhr erst fünf Uhr nachmittags anzeigte, wurde uns die sagenumwobene Wirkung des „Terremoto’s“ so richtig bewusst. Hahaha.

Als nächstes machten wir mit dem Auto einen Ausflug nach “ Embalse El Yeso“ und „Cajon de Maipo“ in die Berge von „Santiago“. Eine absolut geniale Gegend und von der Stadt her einfach zu erreichen. Wir hatten noch Tanner mitgenommen. Einen coolen, jungen Typen aus den USA welcher sich ein Jahr Auszeit für Travel und Tennis genommen hat (Sein Blog: Tennis hen Travel). Mal was anderes.

Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus nach „Valparaiso“. Die verrückte Hafenstadt ist ein Highlight Chiles und immer wieder einen Ausflug wert.

Mittlerweile hatte Äxel hier so viele Freunde von mir kennen gelernt, dass wir ein Wahnsinns Abschlussparty-Weekend hatten und dann mit dem Bus weiter über die Anden nach Argentinien zogen.

24. Sept. 2019 – Claudia in der Schweiz

Claudia hat über 10 Jahre ihrer Jugend mit ihrer Familie in der Schweiz in „Lausanne“ gelebt und ist deshalb mit unserem schönen Land sehr verbunden, so wie auch ihre Eltern. Bei ihnen wimmelt es nur so von Schweizer Souvenirs im Haus. Durch ihren Aufenthalt in der Schweiz, sprechen natürlich alle gut Französisch.
Seit über 20 Jahren war Claudia nicht mehr in der Schweiz und träumte schon immer davon wieder ins Land von „Schoggi & Chäääs“ und „Pünktlichkeit“ zurückzukehren. Seit ich sie kenne schwärmt sie von der Idee. Nun endlich nach Jahren des Sparens, machte Sie ihren Traum wahr. Ich habe wohl selten einen so nervösen Menschen gesehen vor der Abreise. Das war richtig „härzig“ 🙂

Die ersten beiden Wochen verbrachte sie in „Lausanne“ bei Tanten und Onkeln, besuchte alte Freunde und natürlich „Gruyères“, eines ihrer Lieblingsorte.
Auf dem Weg in die Deutschschweiz durfte sie in „Bern“ bei meiner Cousine Jeannette und ihrer Familie übernachten und kriegte sogar noch eine Stadtführung.
Danach blieb Claudia für 2 Wochen bei meiner Mami in „Rutschwil“.

Verschiedene Freunde organisierten etwas für sie.
So durfte sie mit Bettina und ihren Freundinnen am Walensee Wandern gehen und später war sie von Hampi noch zum BBQ eingeladen wo sich die komplette Familie Rösli fürsorglich um sie kümmerte.

Meine Mami machte diverse Ausflüge mit ihr auf den Säntis, eine Rebberg Besichtigung in Wil, Viehschau in Bürgeln, Schoggifabrik in Pfyn und vieles mehr…
Mit Bumä konnte sie Kartoffel Ernten und dann war sie an die Geburtstags Party meines Bruders Michi eingeladen wo sie viele Leute kennenlernte und natürlich in die Feiergepflogenheiten der Wyländer-Ureinwohner eingeführt wurde 🙂

Wie man sieht hatte Claudia eine Wahnsinnszeit in der Schweiz.
Sie war überglücklich und begeistert von der Offenheit, Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft von uns Schweizern.

An alle diejenigen, welche immer von den Latinos schwärmen…. Wir können es im Fall auch 😉

Vielen, vielen Dank an alle meine Familie und Freunde die ihr euch so fürsorglich um Claudia gekümmert und ihr eine unvergessliche Zeit in unserem wunderschönen Land ermöglicht habt.

23. Sept. 2019 – Möbel bauen

Nach der strengen Verabschiedungszeremonie auf „Rapa Nui“ war ich nun zurück in Santiago.
Für die ersten paar Nächte ging ich wieder ins „Ventana Sur“ Hostel zu meinem Kumpel Ivan, um meine Rückkehr zu feiern.

Danach zog ich ins Haus einer guten Freundin in einem ruhigen und sicheren Viertel im Stadtteil „Quillin“ ein.
Claudia und ihre ganze Familie kenne ich schon seit Jahren von Johnny’s Werkstatt. Sie ist wie eine Schwester für mich. Ihre Eltern leben in „Curacautin“ welche ich da schon mehrere Male besucht habe.
(siehe Artikel: 12. Mai 2018 – Erneut bei Perez)

Claudia lebt in dem Häuschen mit ihrer Tochter Anaiis (15J), ihrem Sohn Yaacov (19J) und Bruder Rodrigo (38J).
Sie hat mich angefragt ob ich diverse Schäden im Haus reparieren und einige Möbel bauen könnte, da ihr Heim in eher schlechtem Zustand sei.
Wir haben dann einen Deal ausgehandelt, dass ich an dem Haus arbeiten würde und dafür umsonst wohne kann und mit genügend Essen und mit lokalen, flüssigen Genussmitteln versorgt werde 🙂
Nebenbei sollte ich noch ihre 1-monatige Schweizer Reise organisieren, welche sie in Kürze antreten würde.
Da Claudia wegen ihrer bevorstehenden Reise in der Arbeit sehr gestresst war und bis zu 16 Stunden am Tag in der Kreditkartenfirma arbeiten musste, schmiss ich zuerst vor allem den Haushalt, damit sie sich auf die Reise vorbereiten konnte.

Als sie dann abreiste, zog ihre Mutter Ester zu uns ins Haus, um den Haushalt zu schmeissen und ich hatte dann Zeit, um am Haus zu arbeiten.

Diverse Reparaturarbeiten standen an, Möbel mussten geplant und gebaut werden. Ich arbeitete viel und wurde dafür von Mama Ester mit bestem chilenischem Essen versorgt.

Zwischendurch half ich in Johnny’s Werkstatt aus oder arbeitete auch mal als Barkeeper in der „Omnium“ Disco, wo Rodrigo Barchef ist. Meine Freizeit verbrachte ich mit Kraft- und Ausdauertraining im Park, Radfahren und BBQs in Johnnys Werkstatt oder Ivans Hostel.