11. Juli 2015 – El Cocuy

Mit dem Übernachtbus bin ich von Bogota in 8 Stunden nach El Cocuy gereist. Trotz top Qualität des Buses konnte man durch die holprigen und kurvigen Strassen der Anden nicht viel schlafen.
Am ersten Tag organisierte ich den Trip in die Berge und erkundete die Ortschaft. Super schönes Städtlein in den Bergen mit netten Leuten die einem immer grüssen.
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Am nächsten Morgen ging es um 4.45 los. Der sogenannte „Lecherro“ (Milchtransport) fährt nur einmal am Tag in die Berge hoch. Da kann man sehr günstig mitfahren. Man stellt sich hinten auf die Brücke zwischen Milchtank und Bierkisten und dann geht es langsam und wacklig den Berg hinauf
Er hält an jedem kleinen Bauernhof an um die teilweise nur wenig Liter Milch in den Tank zu giessen.
Nach ca. 1.5 Stunden geht es dann zu Fuss weiter.
Ich habe zum Glück die beiden Schweizer Luca und Cyrill kennen gelernt. So konnten wir zusammen wandern gehen. War ganz gut wieder mal Schweizerdeutsch zu sprechen.
Am ersten Tag da oben machten wir eine Wanderung auf eigene Faust zu den Lagunen. War ganz nett aber leider sehr neblig und es regnete in Strömen. Nach kurzer Zeit war alles durchnässt.
Wir wanderten bis zum “Paso Restringido“ auf 4410 m.ü.M. und dann wieder runter zur Hütte wo wir übernachteten.
Nachts war es unglaublich kalt. Vor allem weil alles nass war. Zum Glück hatte ich noch meinen Schlafsack dabei und es gab Wärmeflaschen von der Mutter des Hauses.
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Am nächsten Morgen ging es um 5.45 Uhr wieder los. Da wir eine etwas anspruchsvolle Wanderung machten haben wir zu dritt einen Guide gemietet welcher uns hoch und runter führte.
Eine geniale Wanderung mit super schönen und verschiedenen Landschaften.
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Wir wollten zu einem riesigen würfelförmigen Felsen hoch auf 5000 m.ü.M. Leider verschlechterte sich aber das Wetter oben sehr schnell. Starker Wind und Schneefall. Teilweise mussten wir fast 45° nach vorne gebeugt gegen den Wind kämpfen.
Gegen den Wind pinkeln ist da keine gute Idee 🙂
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Ein paar hundert Meter vor dem Felsen mussten wir dann leider umkehren. Da die Schneefläche begann und man von dem Felsen sowieso nichts hätte sehen können. Schade aber war trotzdem geil wenn auch saukalt.
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Auf dem Rückweg trafen wir noch auf einen Suchtrupp welcher einen seit einer Woche verschollenen Touristen suchten, welcher sich im Übermut von der Gruppe entfernte im Nebel verschwand und nicht mehr auftauchte. Da kommt wohl jede Hilfe zu spät. Es zeigte uns aber, dass es die Richtige Entscheidung war einen Guide zu mieten.
Am Nachmittag musste ich dann noch die 20km nach El Cocuy runter wandern, da keine Fahrzeuge ausser die überteuerten Jeeps runter fuhren.
War aber sehr schön all die Bauernhäuser zu sehen und die Leute wie sie leben in den Bergen.
Leider hatte jeder Hof auch ein paar Wachhunde die mich regelmässig angriffen und anbellten. Da muss man einfach cool bleiben. Also diese Wanderung wäre nichts für Dich Uschi 😉
Am Ende hatte ich in 2 Tagen 39km marschieren und 3720 Höhenmeter hinter mir.
Konnte kaum noch laufen, hat sich aber auf jeden Fall gelohnt.

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